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9 Tipps zum (guten) Überleben eines Arbeitstags (nicht nur) im Homeoffice

Noch vor zwei, drei Jahren dachte ich, Sweet Summer Child, das ich war, dass ich im Homeoffice und in der Selbstständigkeit immer gut auf meinen Körper achten würde und könnte. Schließlich hätte ich dann ja Zeit, über die ich selbst verfügen kann und die ich mir nach meinem Biorhythmus eintakten kann.

 

Pustekuchen.

 

Denn so einfach, wie es zunächst klingt, ist das gar nicht und oft muss ich mich an meine eigenen Vorgaben erinnern. Damit es dir nicht so geht, habe ich mal meine Go-to-Tipps versammelt. Vielleicht helfen sie dir ja auch in den stressigen Phasen am Heimarbeitsplatz. Ob beim Brotjob oder beim Schreiben, diese Tipps sind für alle, die viel zu oft und viel zu lange am Schreibtisch sitzen.

 

Für alle, die neugierig sind, wie das bei mir so aussieht und abläuft, habe ich weiter unten mal meinen eigenen Arbeitsalltag zusammengefasst. Aber hier nun erstmal Vorhang auf für meine

 

9 Tipps zum (guten) Überleben eines Arbeitstags (nicht nur) im Homeoffice

  1.  Regelmäßige Pausen. Ob klassische 25-Minuten-Pomodoro-Intervalle oder ausgedehnt auf 50 Minuten. Wichtig ist, nach spätestens anderthalb Stunden eine Pause einzulegen. Und dann nicht etwa Mails zu beantworten oder die Socials zu checken, sondern aufstehen und kurz weggehen vom Schreibtisch …
  2. … und in die Ferne schauen. Augen zu oder schnell blinzeln, Augen kreisen lassen - Augensport quasi. Und wenn wir schon dabei sind: Nicht nur die Augen, sondern den ganzen Körper bewegen. Ein bisschen dehnen, Kniebeugen, Schulterkreisen. In sich reinspüren und schauen, was der Körper gerade braucht.
  3. Lüften! Das Hirn braucht ab und an frischen Sauerstoff. Und wenn das offene Fenster nicht mehr reicht, weil man schon zu lange im eigenen Muff gearbeitet hat: raus an die frische Luft und dabei gleich auch Tageslicht tanken.
  4. Ausreichend trinken. Erklärt sich eigentlich von selbst. Am besten Wasser und ungesüßte Tees, Kaffee in Maßen. Es muss nicht gleich ein Stanley Cup oder eine 2-Liter-Gallon sein, aber wenn du eine Karaffe besitzt oder ein sehr großes Glas, dann nutze das. Je mehr Flüssigkeit du griffbereit hast und nicht erst aufstehen musst, desto leichter fällt es, mehr zu trinken.
  5. Beim Essen kommt es darauf an, was für ein Typ du bist. Viele kleine Snacks zwischendurch oder zwei bis drei Hauptmahlzeiten - je nachdem kannst du dir dann feste Pausenzeiten eintragen und das kombinieren oder dann gleich morgens alles vorbereiten und neben den Schreibtisch stellen. Je greifbarer die Dinge sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass du sie nicht vergisst.
  6. Ein Hoch auf die Ergonomie! Es muss nicht gleich der höhenverstellbare Schreibtisch oder der ergonomische Bürostuhl sein, oft helfen auch kleinere Gadgets wie ein Gymnastikball, eine Handauflage oder ein spezielles Sitzkissen.
  7. Damit dir ein Licht aufgeht: Die richtige Beleuchtung ist Gold wert! Eine Investition in eine Tageslichtlampe lohnt sich sicherlich, wenn ein Arbeitsplatz am Fenster nicht machbar ist oder oft spätabends gearbeitet wird. Aber auch am Bildschirm selbst lässt sich häufig ein Augenschoner-Modus einstellen, der beispielsweise von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang den Blauanteil der Bildschirmbeleuchtung herausnimmt.
  8. Ein Plus, das ich mir im letzten Jahr gegönnt habe, ist mein höhenverstellbarer Schreibtisch. Und den möchte ich nicht missen. Aber nicht nur für den Körper, auch für das Gehirn ist es sinnvoll, öfter mal die Position zu wechseln. Sofern du am Laptop arbeitest, ist es recht einfach, auch mal vom Schreibtisch in den Sessel oder auf die Couch umzuziehen. Wobei es natürlich auch darauf ankommt, wie klar du die Arbeit von der Freizeit trennst.
  9. Was mich zum letzten Punkt bringt: Arbeit und Freizeit klar trennen. Möglichst feste Feierabend- und Wochenendzeiten einplanen oder zumindest Zeiten, in denen du nicht erreichbar bist und das Handy auch mal weglegst.

 Und wer sich nach all diesen Tipps jetzt fragt, wie so der Alltag einer Vollzeitlektorin aussieht: Here we go!

Bild meines Schreibtisches mit sämtlichen für mich wichtigen Arbeitsutensilien: eine helle Lampe, ein höhenverstellbarer Schreibtisch, Laptop, PC und Notizbücher, Wasser und eine Wärmflasche sowie eine warme Decke

Das ist mein Schreibtisch. Er ist von Secret Lab (keine Werbung) und stufenlos höhenverstellbar und ich liebe ihn sehr (immer noch keine Werbung, alles selbst mit buchstäblicher (haha!) Lektoratsarbeit bezahlt). Ich habe nur Einblicke in meinen Arbeitsalltag versprochen, ja? Von besseren Wortwitzen war nie die Rede.

 

Ich liebe meinen Schreibtisch also sehr und auch mein Schreibtischstuhl ist je nach Bedarf verstellbar. Doch bevor ich morgens dort Platz nehme, mache ich erstmal eine Runde Yoga. Falls es jemanden interessiert, am liebsten mag ich Yoga With Adriene, Our Echo Yoga und David O Yoga – alles kostenfrei auf Youtube.

 

Dann geht es erstmal in die Küche, wo ich mir Kaffee und Tee koche. Wobei ich versuche, meinen Kaffeekonsum ein wenig herunterzufahren, aber damit bin ich nicht ganz so ehrgeizig, wie mit anderen Dingen. Im Winter mache ich mir außerdem gleich noch eine Wärmflasche, denn ich bin eine unglaubliche Frostbeule. Während der Wasserkocher damit beschäftigt ist, diese große Menge Wasser zu erhitzen, räume ich ein wenig auf und gebe mir die volle Dröhnung Weltgeschehen mit der Tagesschau vom Vorabend. Man will ja auch als Lektorin auf dem Laufenden bleiben.

Foto meiner Getränke, die ich mir morgens zubereite: Kaffee und Tee in großen Tassen

Damit balanciere ich dann (Wege zweimal gehen ist was für Anfänger:innen!) in mein Büro und starte meine Zeiterfassungs- und Buchhaltungsapp (die heißt Papierkram und ich liebe sie sehr! Und nein, wieder keine Werbung). Dort ackere ich mich durch Mails, Discordnachrichten und Social Media, bevor ich mich in meine jeweiligen Lektoratsaufgaben stürze.

 

Während bei mir dann im Kopfkino Welten entstehen, ich mit meinen Autor:innen auf fiktiven Drachen reite, mit hotten Bookboy- oder -girlfriends Dates habe oder bei Übersetzungslektoraten Worte schubse und Phrasen verziere, sieht meine Arbeit von außen eher langweilig aus. Da sitze ich dann und schaue in meinen Schreibtisch und meistens ist auch nur das Klackern der Tastatur zu hören, denn zum Arbeiten brauche ich Ruhe.

 

Zwischen halb eins und halb zwei gibt mir mein knurrender Magen Bescheid, dass es Zeit für eine Mittagspause ist. Oft hat mein sonntägliches Ich dann schon für mich mitgedacht und ich finde im Kühlschrank ein geprepptes Meal (sorry not sorry for se Denglisch), das ich mir nur noch aufwärmen muss. Wenn nicht, dann muss das Brot mit Hummus und veganem Käse herhalten. Und gaaaaanz selten gehe ich dann auch mal los zum Bäcker und hole mir dort was.

 

Danach bin ich oft nochmal 20 bis 30 Minuten draußen und verrichte im Frühjahr bis Herbst ein wenig Gartenarbeit, während ich mir im Winter die Gärten der Nachbarschaft anschaue, aka: einen Spaziergang mache. Wahlweise höre ich dabei Musik oder einen Podcast. Bei »No Write Way« von V. E. Schwab verpasse ich inzwischen keine einzige Folge mehr, aber auch »Afrikanah« oder »Lesen ist schwul« höre ich gerne, wenn es mal nicht direkt ums Schreiben gehen soll. Irgendwann ist ja auch mal Pause. Irgendwie zumindest.

 

Danach gibt es eine weitere Runde Tee und ich bin wieder am Schreibtisch anzutreffen. Ein Blick in die Mails, ab und an ein paar Calls und Telefonate – und dann geht es mit der Textarbeit weiter. Irgendwann gegen halb sechs ist dann für mich Feierabend. Manchmal – so wie heute (respektive gestern, vorgestern oder irgendwann bevor du das hier liest) – schreibe ich dann noch an einem Blogpost oder bereite meine Postings für Social Media vor.

 

Das war es dann aber wirklich. Dann wird abends nur noch gelesen, eine Serie geschaut oder eine Runde Star Wars Unlimited gezockt.

 

Wie sieht dein typischer Tag im Homeoffice aus? Was gelingt dir schon gut und was willst du 2025 verbessern? Lass mir gerne einen Kommentar da und verrate es mir!

 

Und falls du jetzt spontan die Eingebung hattest, dass du mit jemandem mit einem solchen Tagesablauf immer schon mal zusammenarbeiten wolltest – schreib mir gern eine Nachricht. Ich bin nur einen Mausklick und ein paar Zeilen im Kontaktformular entfernt.

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